Das Kind ist da. Und jetzt?

Der Übergang zur Elternschaft beschreibt eine Phase, die ab der Entscheidung zu einem Kind anfängt und bis zur Geburt des Kindes und darüber hinaus andauert. Es findet eine Veränderung des Selbstbildes statt. Man übernimmt als (werdender) Elternteil zusätzlich die Verantwortung für ein weiteres Leben. Es tauchen neue Herausforderungen auf. Man kann sich, aber vor allem darf man sich, auch mal überfordert fühlen. Das ist in Ordnung.

Vom altbekannten „Hechelkurs“ hat sich der Geburtsvorbereitungskurs weiterentwickelt und deckt nun weitaus mehr Themen ab als die Geburt und Atemübungen. Damit werdende Mütter und Väter bestmöglich auf die frühe Elternzeit vorbereitet werden, vermitteln Hebammen in Geburtsvorbereitungs- und/oder Säuglingspflegekursen Informationen zum Umgang mit Neugeborenen, Alltag mit Kind, Wickeln, Pflege usw. Denn die Vorbereitung und Unterstützung der Frauen und Männer auf die Elternschaft gehört zu den zentralen Aufgaben einer Hebamme. 

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit befasste ich mich mit der Forschungsfrage „Inwieweit trägt die Teilnahme an Geburtsvorbereitungskursen zur effektiven Vorbereitung werdender Eltern auf die Anforderungen der Elternschaft bei?“. Neben einer Literaturrecherche führte ich in zufällig ausgesuchten Kurszyklen der Hebammerei Schaller Umfragen durch. Die Ergebnisse der Literaturrecherche waren sehr ernüchternd. Die überwiegende Mehrheit der befragten Frauen und Männern aus den untersuchten Studien fühlten sich mangelhaft auf die Elternzeit vorbereitet, der/die Partner/in wurden wenig miteinbezogen und es drehte sich alles rundum die Geburt.

Es gibt jedoch einen Lichtblick. Geburtsvorbereitungskurse, dessen Inhalte immer wieder angepasst und erneuert werden und auch neue Lehrtechniken anwenden, erzielen eine weitaus höhere Zufriedenheit bei den werdenden Eltern. Diese Aussage wird auch von den Ergebnissen der Umfrageteilnehmer/innen aus den Kursen der Hebammerei unterstützt.

Die Ergebnisse der Umfragen zeigen ein gegensätzliches Stimmungsbild zu dem aus der Literaturanalyse. Die Antwort auf die Forschungsfrage ist also: Ja, Geburtsvorbereitungskurse können sehr wohl die werdenden Mütter und Väter auf die frühe Elternzeit vorbereiten, wenn die Kursinhalte regelmäßig angepasst werden oder durch einen Säuglingspflegekurs ergänzt werden, um das Wissen zu vertiefen.

Auf der Homepage der Hebammerei findet man neben dem Geburtsvorbereitungs- und Säuglingspflegekurs noch eine Vielfalt an anderen Kursen wie z.B. PEKiP und Kinder besser verstehen, um unsere kleinen Wesen nun ja besser zu verstehen.

Autorin: Hebamme Mi Tran
(keine repräsentative Umfrage)

Zurück